Kolochau
Gemeinde Kremitzaue Landkreis Elbe-Elster

Bienen


Was machen Bienen eigentlich im Winter?
Kommt drauf an.

Die Honigbienen
, die in einem Volk zusammenleben, verkriechen sich in ihren Bienenstock.
Bereits im Spätsommer werden im Bienenstock vermehrt Jungbienen erzeugt, die für die Überwinterung bestimmt sind – die sogenannten Winterbienen.
Ihre Aufgabe ist es, die Königin und die im Vorfrühling beginnende Brut warmzuhalten und zu schützen. Dafür nehmen sie im Spätsommer reichlich Pollennahrung zu sich und legen sich ein Fett-Eiweiß-Polster an.
Damit es im Stock immer ausreichend warm ist, erzeugen sie durch Muskelbewegungen Wärme – das heißt sie "zittern" den Schwarm quasi warm. Dabei werden die Bienen an der Außenseite in regelmäßigen Abständen von den erwärmten Tieren aus dem Innern abgelöst.
Die Wichtigste aller Bienen, die Königin, sitzt in der Mitte der Traube.
Im Winter gibt es im Stock übrigens nur weibliche Bienen, denn Drohnen, also männliche Bienen, würden nur unnötig Futter verbrauchen.
Mit den ersten Frühblühern werden auch die Bienen wieder aktiver und machen sich auf die Suche nach Nektar und Pollen für sich und die Brut.

Die Wildbienen dagegen leben meist alleine, d. h. sie sind Solitärbienen. Sie vergraben sich in Erdlöchern oder überwintern in Stängeln oder Blütenständen.
Im Sommer legen sie ihre Brutzellen an: einige im Boden, andere bauen ihre Nester in Käferbohrlöcher in Altholz, in Pflanzenstängeln oder anderen oberirdischen Hohlräumen.
Die Weibchen legen in jede Brutzelle ihres Nestes ein Ei, statten die Zelle mit Proviant aus und verschließen sie. Danach überlassen sie diese sich selbst.
Nach der Eiablage entwickeln sich die Larven, die sich schon wenige Tage später in der Zelle verpuppen. Die Puppe verbringt den Winter in diesem Stadium. Erst im Frühjahr oder Frühsommer schlüpft die fertige Biene aus ihrer Brutzelle.

Deshalb wird diese Wildwiese in der Poststraße im Winter auch nicht komplett abgemäht, um Bienen – aber auch anderen Insekten im Winter Unterschlupf zu bieten.

Film: Biene gräbt ein Erdloch
Unten: Wespennest im Boden

Mehr über Bienen

Wildbienen sind in Deutschland stark gefährdet. Etwa die Hälfte aller Arten steht auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten, einige Arten sind bereits ausgestorben oder unmittelbar vom Aussterben bedroht. Wildbienen sind gesetzlich geschützt. Um sich dort fortpflanzen zu können, benötigen sie eine große Strukturvielfalt, die aus Hecken, Altholz, offenen Rohbodenflächen und einem reichhaltigen Angebot blühender Pflanzen bestehen muss.
Auch die etwa 40 Hummelarten in Deutschland gehören zu den Wildbienen.

Wildbienen stechen nicht
Die meisten Wildbienenarten können einen Menschen nicht stechen, weil ihr Stachel zu fein ist, um unsere Haut zu durchdringen. Zudem haben Wildbienen keine Nester, die sie verteidigen müssten.
Die meisten Wildbienenarten lebt solitär, also als Einzelgängerinnen und nicht in einem Bienenstock, wie die Honigbiene.
Sie legen Ihre Eier einzeln ab – häufig in Löchern im Boden – füllen Pollen und Nektar dazu und überlassen sie die Larven sich selbst.
Mehr unter wildbiene.org

Nistansprüche von Wildbienen
Bei ihrer Nistplatzwahl sind Wildbienen hoch spezialisiert.  Alle Nistplätze müssen besonnt sein, weil sich die Larven nur bei genügend hohen Temperaturen entwickeln können.
Viele Arten graben ihre Nester in den Boden und bevorzugen dabei offene Bodenstellen, dichte Gras-narbe, Steilwände oder lockere Sande. Andere nisten oberirdisch in hohlen Stängeln, alten Käferbohrlöchern in Alt- und Totholz oder in selbst genagten Gängen in morschem Holz. Wieder andere nisten in leeren Schneckenhäusern oder mörteln ihre Nester aus Harz oder aus Lehm.

Nahrung
Etwa 30 Prozent aller in Deutschland vorkommenden Arten sind auf eine oder wenige Pflanzenfamilien oder sogar nur auf eine einzige Pflanzenart spezialisiert. Ohne ihre spezifische Pollenquelle sterben sie aus. Eine Biene benötigt manchmal Pollen von mehreren hundert Einzelblüten, um eine einzige Brutzelle mit ausreichend Nahrung zu versorgen.

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